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Wissenswertes

Feingestaltung eines Gehweges

handgemachter Pflastersteinweg

Nachdem die Häuser auf der Styroporlandschaft aufgestellt und einer letzten endgültigen Standprobe unterzogen wurden geht es mit Spachtel und Modellgips an die Ausgestaltung der Innenstadt. Die Unterschiede, gerade bei Häuserzeilen, die an einer Steigung liegen, sind für die kleinen Figuren, die 160mal kleiner sind als wir, teilweise unbezwingbar. Daher müssen für die kleinen Beinchen Gehwege und Treppen modelliert werden. Eine Häuserzeile, die ich Hauptstraße nannte, liegt eben an der Aufstiegsstraße in die Altstadt meines Stadtteils. Um die notwendigen Arbeiten besser tätigen zu können, habe ich die vier Häuser auf ein Minidiorama geklebt. Eine dünne Holzplatte samt Erhöhung aus Styropor.

Mit Gips und Spachtel

Detaillierter Gehweg

Ein ganz normaler Hobbygips aus dem Baumarkt mit Wasser vermischt gibt die Grundlage für Gehsteige und Straßen. Das oben rechts abgebildete Modell zeigt den fertigen Auftrag. Schicht für Schicht wird der Gips mit einer Spachtel aufgetragen, bis alle Häusereingänge auf einer Ebene liegen. Für die Treppe wurde zunächst eine Rampe aufgetragen. Aus dieser solle nach dem trocknen jede Stufe für sich herausgearbeitet werden.

Die Sache ist geritzt

Das Resultat stimmt

Zwei Tage sollte der Gips austrocknen. Dann wird er mit einem feinen Schmirgelpapier bearbeitet. Schließlich wäre ein Gipsfleck in der Größe eines Stecknadelkopfes für ein Preiserlein ein tonnenschwerer Findling, den man normalerweise nicht in unseren Innenstädten auf dem Bürgersteig findet. Nach dem Schmirgeln habe ich mit einem kleinen Schraubenzieher (oder -dreher) die Stufen herausgeritzt. Achtung: So ein Gips hat manchmal die Angewohnheit an den Stellen auszubrechen, wo man es am wenigsten erwartet. Mit einer Nadel habe ich dann die Pflastersteine nachgebildet, die teils schon von den Grundplatten der Häuser vorgegeben waren. Man verschätzt sich dabei sehr schnell und wird von Platte zu Platte, die man ritzt, immer größer. Aber mit einem feuchten Finger können solcher “Verritzer” schnell kaschiert werden. Über alles kam dann schwarze Wasserfarbe. Zunächst sehr stark mit Wasser verdünnt, damit der Gips gesättigt ist, danach immer mehr Farbe. Die Tiefe der Pflastersteine wurde dann mit Deckweise aufgetupft und immer wieder abgewischt. Diesen Vorgang muss vier bis fünfmal wiederholt werden

Die fertig gestaltete Stadt
Hier noch ein paar Impressionen, der fertigen Stadt samt Straßen.

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Elfter bis 20er Tag:
Zwischen Bergen und Wäldern entsteht die Stadt

Stadtansicht
Der Mittelpunkt meiner Anlage bildet der historische Stadtkern von Berlach a.H. Foto: C. Wagner

Schon wärend der Planung am Computer oder Papier entsteht im Geiste des Erstellers schon die Landschaft, durch die der Zug fahren soll. Nun geht es im dritten Schritt daran, das Geistige Wirklichkeit werden zu lassen. Voraussetzung dafür ist, dass alle oder zumindest die meisten Häuser schon gebaut wurden. Ich persönlich habe wohl zur Hälfte auf fertige Häuser zurückgegriffen, die ich über E-Bay ersteigert hatte. Mit den gebauten Häusern geht es an das Stadtpuzzel. Wie kommen die Häuser gut zur Wirkung, welcher Baustil soll eine Straßenzeile aufweisen. Dabei spielt auch die Höhe eine gewichtige Rolle.

Stellproben für den Altstadtkern

Eine Stadt wächst in Wirklichkeit nicht binnen weniger Tage, sondern wächst über die Jahrhunderte. Der jeweilige Zeitgeist hinterläßt ebenso seine Spuren wie Kriege, Katastrophen und die jeweilige Politik. Auch der Wohlstand einer Stadt sowie Armut über eine gewisse Epoche hinterläßt seine Zeitzeugen. So lässt der Stand der Häuser Rückschlüsse über die Geschichte einer Stadt zu. Große Häuserblocks mit Innenhöfen sind typisches Merkmal großer Städte. Steinhäuser statt Fachwerkhäuser sind oft in reicheren Städten zu finden. Um ein typisches Bild einer mittelgroßen süddeutschen Stadt abzubilden habe ich mich entschlossen auch weniger romantische Häuser in die Straßenzüge einzubauen. So sind Plattenbauten aus den 70er ebenso zu finden wir schnell hochgezogene Hochhäuser aus den 60ern. Es bedarf einiger Varianten, bis an sich schließlich für einen Aufbau entschlossen hat. Dabei spielt auch das Urteil von Bekannten, Freunden und Besuchern eine wichtige Rolle. Wie wirkt das Stadtbild auf diese Personen?

Stellprobe

Brücken führen in die Stadt

Mit ausgedienten Schachteln werden die Höhenverhältnisse simuliert. Es ist daher immer gut, nicht gleich nach dem vollendeten Werk eines Häuschens die Kartonage wegzuwerfen. Durch die Höhen und Tiefen kann in der Stadt so mancher verwunschene Winkel nachgebaut werden. Ich habe immer wieder bei den Stellproben ein paar Fotos zwischen den Häuserschluchten mit der Digitalkamera gemacht, um so zu sehen, wie die Perspektive für die Preiserleins sein wird. Auch um zu verhindern, dass bei späteren Fotografien gleich entdeckt wird, dass die Anlage nur zwei Quadratmeter groß ist. Tiefe und Weite - das war mein Anliegen. Das Auge soll beim Betrachten der Fotos ein wenig in der Größe getäuscht werden. Mit Styroporplatten aus dem Baumarkt wurden die Höhenstufungen schichtweise mit Ponal zusammengeklebt. Dabei wird schon darauf geachtet, dass die Unterschiede eben dort wo später eine Straße oder ein Weg hinführen soll, nicht zu steil ausfallen.

Stellprobe 2 Unterbau mit Kartons Unterbau Bruecke

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Strassenbau in Berlach

Die Häuse aufzustellen ist das Eine, die Häuser aber auch für die Preiserleins zugänglich zumachen, das Andere. Straßen und Wege müssen geformt werden. Im folgenden zeige ich kurz die Methode des Baus. Eigentlich ganz einfach - und dennoch gibt es die eine oder andere Falle, in die man unbedarft reintapst. So habe ich für den Unterbau der Straßen Karton verwendet. Aber nach der Bearbeitung mit feuchtem Gips, wellt sich dieser und die Straße gleicht einer Berg und Talbahn. Daher mein Tipp: Dünnes Holz als Unterbau ist besser. Ich habe an einigen Stellen den Karton wieder abgebaut und durch Holz ersetzt.

Unterbau

Die bisher aus Styropor getalteten Höhenunterschiede werden mit Kartonstreifen in der Breite der späteren Straße ausgeglichen. Die Pappstreifen habe ich mit etwas Holzleim fixiert. Hierbei kann es gerne Hohlräume geben, die später mt Mauerstücken und Grasmatten kaschiert werden. Strassen bauen

Achtung: Laternen brauchen Strom!

Nachdem ich die Straßen mit Gips überarbeitet und die Stellplätze für Laternen ausbaldovert hatte, fiel mir auch, dass die Höhe der Landschaft mehr als 8 cm über Normlnull lag. Also zu Hoch für einen normalen 3 Millimeter Bohrer. Wie sollten jetzt die Laternen Strom erhalten? Die Lösung: Ich habe einen Kanal gefräßt, in den ich, wie beim Vorbild die Leitungen “vergrabe”. Sollten Sie Pappe als Unterlage benutzen, so achten Sie bitte darauf, dass der Gips nicht zu feucht ist. Ansonsten wellt sich die Pappe und die Straße gleicht einer Achterbahn.

Unterbau

Schleifen und Schmirgeln

Nachdem über alles wie immer Gips gelegt wurde, konnte nach einem Tag Trocknungszeit mit feinem Schmirgelpapier die Oberfläche plan geschliffen werden. Dabei fällt viel Staub an, der direkt abgesaugt werden muss, da sich sonst eine Art “Schnee” über bereits ausgestaltete Modellbereiche legt. Decken Sie unbedingt die Gleise ab, da der Gips die Stromführung über die Schienen behindert. Die Bearbeitung des weißen Untergrundes ist recht einfach: Mit herkömmlichen Wasserfarben wird jetzt grundiert. Im weiteren Schritt können nun Grasmatten, Flocken und Büsche aufgebracht werden. Ich klebe alles mit Weißleim fest, da dieser transparent austrocknet.

Sonderfall: Feldweg

Immer wieder höre ich auf Messen oder lese im Internet die Frage: "Wie mache ich einen Feldweg?". Eigentlich ist das ganz einfach. Auch hier greife ich auf einen alten Trick meines Vaters zurück. Ich beklebe die Grundfläche mit einer Rasen- oder Wiesefolie. Sobald diese getrocknet ist, nehme ich den Finger, benetze ihn mit Wasser und rubbele dann den Weg frei. Durch das Wasser löst sich der Klebstoff, der die Fasern des Rasens festhält und so habe ich eine Furche, die eben so breit ist wie ein Feldweg.
Diesen färbe ich dann dunkelbraun oder ocker ein, je nach dem ob er nass oder trocken sein soll. Die Grasnarbe zwischen den Reifenspuren, schneide ich fein aus einer Grasmatte heraus und klebe ihn mittig. Fertig! Sieht doch gut aus, oder?

Unterbau mit Kartonage 2 Mit Gips modelliert Feldweg Dorfstrasse

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